Je mehr ich schaue, desto mehr sehe ich

Mir kam gerade wieder dieser Satz in den Sinn, den ich schon gefühlt 1000x von Michael Neill gehört habe: The more you look, the more you see.
Total logisch.
Je mehr ich schaue, desto mehr sehe ich.

Ich stand gerade in der Küche, wartete darauf, dass mein Wasser heißt wird und schaute aus dem Fenster.
Die Sonne ging gerade hinter den Bäumen auf und lugte hervor.
Der Himmel färbte sich rosa und das war ein toller Kontrast zum weiß gefrorenen Boden.
Einfach wunderschön.
Fasziniert schaute ich mir die Sonne an.
Und den rosa Himmel.

Und als ich mich gerade abwenden und mir Wasser einschütten wollte, kam mir dieser Satz wieder in den Sinn: the more you look, the more you see.

Ich schaute noch einmal hin.

Und entdeckte einen Raben, der weiter hinten in den Bäumen saß.
Dreck auf der Fensterscheibe.
Die Meise, die am Vogelfutterspender fraß.
Wie viel Vogelfutter auf dem Boden lag.
Äste, die sich im Wind bewegten.
Wie das gefrorene Gras glitzert und funkelt, wenn die Sonne darauf scheint
Den wolkenlosen Himmel.

All das und so viel mehr war die ganze Zeit über da.
Und doch habe ich es nicht gesehen, obwohl ich in diese Richtung geschaut habe.

Es hätte auch niemand anders für mich sehen können. 

Es liegt an mir.
Es ist „meine Aufgabe“, es zu entdecken.
Mir hätten 30 Leute sagen können: guck hin! Wie wunderschön!

Wenn ich mich nicht darauf einlassen kann oder so voll im Kopf bin, dass ich außer dem Lärm nichts hören kann, dann erkenne ich die Schönheit nicht.

Niemand kann für mich hinschauen.
Mein Erleben kann niemand für mich übernehmen.
Darum ist es so wichtig, selbst hinzugucken.

Guck dich doch mal um, wo du gerade bist.

Schau für 3 Minuten genau hin.
Was entdeckst du?
Was ist dir bisher nicht aufgefallen?

Solltest du denken: da ist nichts, was ich nicht schon kenne, dann frag dich:
Bin ich offen dafür, etwas Neues zu entdecken?

Es gibt kein richtig und kein falsch.

Wenn du nicht offen bist, ist es auch nicht verwunderlich, dass dir nichts aufgefallen ist.
Wenn du magst, dann schau noch einmal hin. Als hättest du diesen Raum oder Ort noch nie gesehen.
Was fällt dir auf?

Spannend, oder?

Dieses Prinzip gilt natürlich nicht nur für den Blick aus dem Fenster oder für den Raum, in dem du dich aufhältst.
Es gilt für alles.
The more you look, the more you see

Warum entdecken Forscher und Wissenschaftler etwas?

Weil sie neu hingucken.
Immer und immer wieder.
Die Perspektive ändern.
Genauer hinschauen.
Neugierig bleiben.
Auch mal durch ein Mikroskop schauen.

Weil sie wissen: es gibt noch was, was ich nicht (er)kenne.

Mit den 3 Prinzipien bzw. dem Inside-Out Verständnis ist es auch so.
Je mehr du in diese Richtung schaust - weg vom Materiellen, hin zum Formlosen - desto mehr wirst du für dich erkennen.

Desto tiefer wirst du Dinge sehen, die dir schlussendlich dein Leben erleichtern.
Dich freier machen.

Manchmal wünschte ich, ich könnte „mehr“ tun, damit jemand anders schaut.
WIRKLICH hinschaut.
Und neu sieht.
Das Wunder erkennt, dass er ist.

Und dann erinnere ich mich wieder daran, dass alles richtig ist, wie es ist.
Dass wir alle unseren freien Willen haben.
Den gleichen Zugang zum „großen Ganzen“.
Dass es nicht meine Aufgabe ist, für jemand anderen zu schauen.
Und ich auch überhaupt keine Ahnung habe, was für andere gerade „dran“ ist.

Ich zeige in diese Richtung.
Immer und immer wieder.
Mit den Worten, die mir gerade in den Sinn kommen.
Aus der größtmöglichen Präsenz.

Das ist genug.
Der Rest liegt an dir.

Schaust du hin?
Oder anders gefragt:

Wohin schaust du?

Auf das, was schlecht läuft?
Was an dir nicht stimmt?
Wo dein Körper kaputt ist?
Dass du deinen Körper oder dein Verhalten nicht verstehst? Warum ist das so?

Oder auf die Natur dahinter?
Darauf, dass du okay bist, wie du bist.
Auf das, was - trotz allem - in deinem Körper funktioniert?
Wie funktioniert Wahrnehmung überhaupt?

Auch hier gilt:
The more you look, the more you see

Schaust du auf all das, was in der Welt gerade schiefläuft?
Schaust du auf das, was an dir falsch ist?
Schaust du auf deine Probleme?

The more you look the more you see
Du wirst davon mehr finden.
Immer.

Und es geht nicht darum, irgendwas zu leugnen.

Nicht sehen zu wollen, dass es auf der Welt viele „Baustellen“ gibt.

Es geht darum, dass immer mehr Varianten da sind, als wir gerade sehen.

Und was wäre, wenn wir dadurch, dass wir auf das Negative schauen, irgendwie das Positive leugnen?
Weil wir es gar nicht mehr sehen.
Es ist ja parallel auch da.

Wir dürfen uns immer wieder daran erinnern:
Wir haben einfach die besseren Ideen, wenn wir einer positiven Frequenz sind.
Wenn es uns gelingt, unsere innere Weisheit wahrzunehmen.
Wenn wir gut drauf sind und uns gut fühlen.

… selbst wenn wir dann keine gute Idee haben, fühlen wir uns gut - wie cool! Ist es nicht das, wonach wir suchen?

Was machst du, wenn du momentan viele Dinge siehst, die du gar nicht sehen willst?
Das könnte eine Einladung für dich sein.

Wie wäre es, die Perspektive zu ändern?

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