Das vertrage ich leider nicht

Haftungsausschluss: Wenn du allergisch oder mit extremer Unverträglichkeit auf etwas reagierst, dann teste nicht auf deinen eigenen Faust, sondern besprich dich unbedingt vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Diese Informationen sind kein Ersatz für eine medizinische Betreuung, sondern bieten Ihnen die Möglichkeit einer neuen Perspektive .

Es gibt mittlerweile viele Menschen, die bestimmte Lebensmittel nicht (gut) vertragen.

Vielleicht gehörst du auch dazu und kannst zB nichts essen, in dem Laktose, Gluten, Fructose, Glutamat, … enthalten ist.
Wobei Unverträglichkeiten natürlich weit darüber hinausgehen können und der Mensch quasi auf „alles“ mit körperlichen Beschwerden reagieren kann.

Auch wenn es inzwischen in den Supermärkten - im Gegensatz zu vor 10-15 Jahren - eine große Auswahl an Alternativprodukten gibt, kann es schon nervig sein, in mehreren Geschäften zu müssen, um (hoffentlich) alles zu bekommen, was man möchte und verträgt. 

Unverträglichkeit - was bedeutet das?

„Die Unverträglichkeit“ gibt es nicht.

Wenn für dich klar ist : __________ (Laktose, Gluten, Fructose, Glutamat, Zwiebeln, Kaffee, Kiwis, …) vertrage ich nicht , dann hast du eine genaue Vorstellung davon, wie sich das auswirkt.

Für dich ist klar, was du damit meinst.
Du kennst „deine Symptome“.
Und irgendwie glauben wir am meisten auch, dass für alle anderen genauso klar sein müsste, was es bedeutet.
Ist es aber nicht.

„Nicht vertragen“ bedeutet für
John: Sodbrennen
Gudrun: Hautausschlag
Kristin: Durchfall (nennt die Intoleranz eine Allergie)
Steven: anaphylaktischer Schock (reagiert extrem allergisch, sagt aber Unverträglichkeit dazu)
Merle: Blähungen
Betty: depressive Stimmung

Grafik nicht übertragen

Jeder kann es auf seine persönliche Art erleben.
Daher sagt „ich vertrage x nicht“ nicht wirklich viel aus und führt oft zu Missverständnissen.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass man bis ins kleinste Detail darüber sprechen muss. 
Sich zu erinnern, dass man nicht weiß, wie es sich für jemand anderen anfühlt - auch wenn man das Gleiche nicht verknusen kann - ist hilfreich.

Es heißt oft, dass man Lebensmittelintoleranzen nicht mehr loswird, wenn man sie einmal hat.

Was, wenn das gar nicht stimmt?
Wenn wir einen viel größeren Einfluss haben, als wir glauben?

Vielleicht hast du schon mal etwas gegessen, was dir richtig gut geschmeckt hat und hattest keinerlei Beschwerden.
Stunden später erfährst du zufällig, dass etwas enthalten war, das du nicht verträgst.
… und schon setzen deine „üblichen Symptome“ - mit Verspätung - ein.

Wie kann das sein?
Wie ist es möglich, dass dein Körper zuerst keine Probleme mit der Zutat hat und dann doch?
Hat er sich umentschieden?
War seine Reaktion an diesem Tag einfach besonders langsam?
Oder gab es einen anderen Auslöser für die Beschwerden?

Wenn dir so etwas auffällt, dann lohnt es sich, genau hinzuschauen.
Zu reflektieren.
Kann es sein, dass ich diese Reaktion gerade ausgelöst habe?
Dass das, was ich gedacht habe, die Beschwerden „verursacht“ hat?

Und vielleicht wird dir dann bewusst, dass dir durch den Kopf ging, dass Ludwig dieses Lebensmittel nicht verträgt, der „deine Unverträglichkeit“ hat.
Dass du dich erinnert hast, wie schlecht es dir vor 4 Monaten ging, nachdem du dieses Gericht gegessen hast.
Dass du neulich gerade die Reportage im TV gesehen hast, in der eine Beteiligte erzählt hat, dass sie auf dieses Lebensmittel mit diesen Beschwerden reagiert.

Wenn dir etwas ein- und auffällt: klasse!
Wenn nicht, ist das auch okay.

Trotzdem lohnt sich die Reflexion.
 
Oder zumindest das neugierig werden: wie kann es sein, dass mein Körper heute anders reagiert?
Kommen die Symptome wirklich von der Zutat oder könnte etwas anderes dahinter stecken?

Die Frage macht schon einen großen Unterschied.
Das „das vertrage ich nicht“, was vorher in Stein gemeißelt war, bröckelt.

Und damit steigt automagisch die Chance, dass du es auch zukünftig besser verträgst.

Henry Ford sagte:
„Egal ob du glaubst, dass du etwas kannst oder es nicht kannst, du hast Recht.“

Du wirst dein Leben genau so wahrnehmen.

Ist für dich klar: Ich bin ein schlechter Autofahrer, dann wirst du dafür in deinem Leben viele Beweise finden.
Ich bin zu blöd für Technik - wann immer etwas Technisches anliegt, stehst du mit zwei linken Händen parat.
Ich kann gut kochen - dir gelingen auch die neuen Rezepte, die du regelmäßig ausprobierst.

Das, was wir glauben, erschafft unsere Welt .
Das, was du glaubst, erschafft deine Welt.

Wenn in deiner Welt klar ist: Ich vertrage x nicht, dann wirst du es so erleben.

Unabhängig davon, ob dein Körper wirklich Schwierigkeiten damit hat.

Sobald du aber daran zweifelst, ob du x verträgst, öffnet sich für dich die Möglichkeit, es anders zu erleben.
Es ist doch zu vertragen.

Und dann gibt es Menschen, die berichten, dass ihre Unverträglichkeiten einfach verschwunden sind.
Ohne, dass sie etwas dafür getan haben.

Sie haben sich gedanklich gar nicht mehr damit beschäftigt, was sie essen können und was nicht.
Was sie vertragen und was nicht.
Sie essen einfach, deshalb haben sie Appetit und es bekommt sie. 

Was, wenn das ein Schlüssel zur Besserung sein kann?
Weniger darüber nachgedacht?
„Einfach“ das zu essen, woraufhin du gerade Appetit hast?

(Das zu essen, was du oft nicht verträgst und dir dann einreden zu wollen, dass es dieses Mal bestimmt ... vielleicht ... hoffentlich anders ist, fällt nicht in die Kategorie „weniger nachdenken“. 😉)

Tage, an denen du bestimmte Lebensmittel besser verträgst als gewöhnlich.

Kennst du das auch?
Dass du an manchen Tagen etwas essen kannst und wenig oder kaum Beschwerden hast im Gegensatz zu anderen Tagen?
Wie kommt das?
Hast du dir diese Frage schon mal gestellt?
 Hat dich das neugierig gemacht?

Wäre es möglich, dass du an diesen Tagen keine Lust (oder Zeit) hattest, dir einen Kopf über das Essen zu machen?
Wasst du an diesem Tag - vielleicht war es auch im Urlaub - allgemein entspannter als sonst im Alltag?
War es dir vielleicht egal, ob du es verträgst oder nicht, weil du einfach so einen Jieper darauf hattest?

Wenn nur eine dieser Möglichkeiten bei dir ein: hm … das könnte sein auslöst - was sagt das dann über die Unverträglichkeit?

Was wäre, wenn du viel mehr Einfluss darauf hättest, was würdest du bekommen, als dir vorher bewusst war?

Und wenn es gar nicht am Lebensmittel liegt?

Bei mir selbst habe ich übrigens festgestellt, dass die Beschwerden manchmal gar nichts mit dem zu tun hatten, was ich gegessen habe. 

Obwohl ich mir z.B. lange erzählt habe: die Bauchschmerzen kommen von XY.

Irgendwann fiel mir auf, dass ich die „typischen Beschwerden“ hatte, obwohl ich diese Lebensmittel überhaupt nicht gegessen hatte.  
? Wie kann das denn sein? 

Beim Reflektieren fiel mir auf, dass ich an den Tagen vorher besonders gestresst war, mich richtig doll geärgert hatte oder sehr traurig war.

Und ich wurde offen dafür, dass der Auslöser der Beschwerden vielleicht gar nicht das war, was ich gegessen hatte. (auch wenn ich da wirklich sehr lange sehr skeptisch war ...)

Veränderung in der Praxis

Damit es nicht nur leere Theorie ist, habe ich mit meiner Kollegin Katja Symons gesprochen, die früher unter sehr vielen Unverträglichkeiten gelitten hat.

Du erfährst ihren persönlichen Erfahrungsbericht.
Wie es früher war, wie es ihr heute geht und welcher Weg ihr geholfen hat, das erfährst du in unserem Gespräch.

Schreib mir doch im Kommentar, was du für dich neu erkannt hast und ob du beim Essen (bisher) auf Sachen verzichtet hast.

PS Vielleicht fällt dir auch etwas anderes auf, das du „nicht verträgst“ (bestimmte Orte, Tageszeiten, Termine, Wetterphänomene, Menschen, Arbeiten, ...)
Was, wenn all das aus dem Beitrag & Video auch dafür gilt?

  • Hallo Michaela,

    das ist genau mein Thema. Und ja, es macht Hoffnung. Ich vertrage immer alle Lebensmittel viel besser, wenn meine Familie zu Besuch ist und wir zusammen essen. Dann kann ich irgendwie alle Bedenken vergessen. Aber kaum sind sie wieder abgereist, geht es wieder los. Das kann ich aber mittlerweile so klar sehen, dass ich von diesem Wissen aus, neue Sachen ausprobieren kann.

    Vor ein paar Tagen wurde mir durch Zufall ein Video auf YouTube vorgeschlagen, wo bei mir endlich der Groschen gefallen ist, wie ich all diese Unverträglichkeiten zustande bringe. „Rewiring “Fear Of Food” When You’ve Had Food Sensitivities (Limbic Retraining)“. In diesem Video wurde gesagt, dass wenn die Biochemie im Körper, die durch angstvolle und besorgte Gedanken erzeugt wurde, die das Nahrungsmittel evtl. für gefährlich einstufen, auf dieses Nahrungsmittel trifft, dann die Ursache für unsere Symptome ist, die wir dann auf Dauer als Unverträglichkeit einstufen. Wenn die Biochemie durch Freude z.B. auf das leckere Essen oder einen schönen Abend mit Freunden positiv ist, verträgt man das Nahrungsmittel viel besser. Es ist also nicht das Essen selbst, was diese Symptome verursacht. Das voneinander zu trennen, war für mich eine wichtige Erkenntnis. Hier ist der Link. https://www.youtube.com/watch?v=-Sy6Yo-_Obw“ Vielleicht ist das Video ja auch für dich interessant. Vielen Dank, dass du dieses Thema aufgegriffen hast.
    LG Saval

    • Liebe Saval,
      danke für deinen Kommentar und den Link zum Video. Ich habe es mir gerade angeschaut. Echt super erklärt. 👍

      So klasse, dass du „zufällig“ über dieses Video gestolpert bist. 😉
      Vermutlich warst du dafür viel offener, nachdem zu bemerkt hast, dass du Lebensmittel viel besser verträgst, wenn du in Gesellschaft bist.
      Ich wünsche dir weiterhin viel Freude beim Ausprobieren und dich „neu“ auf die Lebensmittel einstimmen.
      Mögest du bald alles essen können, wonach dir gerade ist.

      Liebe Grüße
      Michaela

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