Wie lange bleibt es wohl so?

Luft holen.
Endlich mal wieder durchatmen.
Gerade geht’s mir gut.
Die Beschwerden sind weg. Wow.
Ich kann es kaum fassen und freue mich.
Es ist gerade so leicht.
Jetzt kann ich all die Dinge machen, die ich schon ewig tun wollte.
Das Leben genießen.
“Normal” leben.
Herrlich.

Und während ich meine neue Freiheit genießen möchte, ziehen die ersten dunklen Wolken auf ...

Wie lange es wohl so bleibt?
Das ist fast zu schön, um wahr zu sein.
Jetzt muss ich mich aber beeilen, um alles “abzuarbeiten”, was vorher nicht ging.
Was, wenn es in 5 Minuten total anders aussieht?
Was, wenn all die Beschwerden, Symptome und Schmerzen zurückkommen?
Vielleicht sogar noch schlimmer als zuvor?
Wenn das gerade nur die Ruhe vor dem Sturm ist …?
Wenn es nie wirklich weggeht …?

Vielleicht kommt dir das bekannt vor. 

Da könntest du dich eigentlich freuen, dass gerade alles gut ist - schaffst es aber nicht.

Mit den Gedanken bist du schon in der Zukunft.
Du kennst das ganze Theater schon so lange, dass es unwirklich ist, dich gut zu fühlen.
Da muss ein Haken sein.

Du merkst, dass du dich damit nicht befassen “solltest”, aber die Gedanken gehen immer wieder in diese Richtung, als würden sie von einem Magnet angezogen.

Du kannst dir gar nicht mehr vorstellen, wie es ist, dich für eine längere Zeit “einfach gut” zu fühlen.
Du kennst deinen Körper und “weißt”, was kommt.
Du erinnerst dich an “damals”, als es auch so war, und dann … war doch wieder alles beim alten.

Wenn du genau hinspürst, dann merkst du schon, wie du anfängst, dich schlechter zu fühlen.

War ja klar.
Es geht wieder los.
Scheiße.
Etwas länger hätte die Pause wirklich sein können …

Warum kann es mir nicht einfach gut gehen? Wie “normalen” Menschen auch?
Mit
mir stimmt wirklich was nicht.
Das ist ein weiterer Beweis.
War ja eigentlich klar!
Wie blöd von mir, zu glauben, dass es dieses Mal anders sein könnte.
Das hätte ich besser wissen sollen.

Das Freiheitsgefühl von vorhin ist verschwunden.
Alles wieder wie gehabt.

Was wäre, wenn es dafür eine andere Erklärung gäbe, als die, dass mit dir was nicht stimmt?

Wenn du selbst dazu beigetragen hast, dass es dir wieder schlecht(er) geht.
Natürlich, ohne es zu wissen.
Du bist ja nicht blöd und würdest es absichtlich machen.

wann wirds wieder schlimmer 1
wann wirds wieder schlimmer 2
wann wirds wieder schlimmer 3

(durch einen "klick" werden die Grafiken größer)

Was wäre, wenn das “schlimmer werden” oder “wiederkommen des Symptoms” gar nicht vom Körper ausgeht?
Wenn dein Körper nur das “ausführt”, was du gerade gedacht hast?

Was, wenn die Sorgen-Gedanken ein unangenehmes Gefühl mitbringen?

Sobald du dich wieder an die Beschwerden erinnerst und drüber nachdenkst, spürst du sie.
Aber nicht, weil dein Körper das in Auftrag gegeben hat, sondern deine Gedanken haben diese Emotionen ausgelöst.

Reflektiere bitte.
Ist das möglich?
Kann es wirklich sein, dass ich mit den Sorgen-Gedanken dafür sorge, dass ich mich nicht gut fühle?

Ganz wichtig: glaub das nicht einfach, sondern reflektiere für dich.

Reflektiere Situationen, in denen es dir erst besser ging … bis es wieder von vorne anfing.
Könnten deine Gedanken eine Rolle gespielt haben?
Ist es möglich, dass zweifelnde Gedanken da waren, die “wussten”, dass es nicht lange anhält?

Vielleicht hilft es dir beim nächsten Mal, wenn dir bewusst wird, dass du dich mit Schmerzen und Beschwerden und Unwohlsein und “mein Körper hat echt ne Macke” beschäftigst, obwohl “eigentlich” gerade alles gut ist.

Das Gute ist, dass wir unsere Gedanken weder kontrollieren noch ändern müssen.
Das tun sie ganz automagisch.

Gedanken nicht kontrollieren

Oder musstest du irgendwas tun, um den ersten Gedanken, der dir heute früh in den Sinn kam, aus deinem Kopf zu vertreiben?
Vermutlich hast du gerade keine Idee mehr, was das war …
Und doch ist er weg.

Das ist die Natur von Gedanken.

Sie ändern sich.
Ständig.
Ohne, dass wir etwas dafür tun müssten.

Sobald wir uns nicht mit ihnen beschäftigen, verflüchtigen sie sich.

Warum bräuchten wir sonst auch Post-it’s oder Einkaufszettel, wenn wir uns das immer einfach merken könnten? 😉

Weil Gedanken sich von Natur aus ändern, brauchen wir nicht nachzuhelfen oder Techniken anzuwenden, um unsere Gedanken oder unser Denken zu ändern.

Der “Trick” ist, zu erkennen, dass unser Erleben “nur” Gedanken sind und uns zu erinnern, dass sie sich eigenständig ändern.
 
Trick in Anführungszeichen, weil wir nichts aktiv tun können, um uns daran zu erinnern.
Entweder uns ist das in dem Moment bewusst oder nicht.
Da hilft auch kein Post-it.

Den entscheidenden Unterschied macht, ob uns das wirklich klar ist, tief in uns, oder ob wir das intellektuelle Konzept verstanden haben.

Das Konzept ändert nicht viel.
Das Wissen verändert alles.

Als Konzept packen wir uns vielleicht noch weitere Gedanken hinzu, dass wir es doch jetzt besser wissen sollten usw. (und auch diese Gedanken haben Gefühle im Gepäck, die wir dann spüren …)

Wenn wir es wissen, bringt uns das in die Präsenz, ins Hier und Jetzt.
Und damit haben wir die vorigen Gedanken automagisch losgelassen.

Vielleicht erinnerst du dich beim nächsten Mal, wenn es dir gut geht und sich zweifelnde Gedanken einschleichen, daran.

Das Erinnern ist “der erste Schritt”, um die Gedanken nicht länger festzuhalten.
Und somit auch, um dich “anders” und besser zu fühlen.

Was hast du für dich mitgenommen?
Sind dir Gewohnheitsgedanken aufgefallen, die bei dir oft vorbeischauen?
Schreib es doch als Kommentar.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
>