Intellektuell verstehen = nicht verstehen

Kennst du das auch, dass du in Mathe Formeln auswendig gelernt hast, sie auch in der Prüfung abrufen konntest, aber als du sie anwenden solltest, standest du auf dem Schlauch?
Du hast gelernt und “konntest” es - aber irgendwie scheinbar doch nicht?
Obwohl du sie theoretisch intus hattest, hattest du nicht wirklich etwas davon. (mich hat das übrigens echt frustriert …)

Etwas in der Theorie zu wissen oder zu können hilft uns oftmals nicht weiter.

Stell dir vor, du wolltest Fahrradfahren aus einem Buch lernen.
 
Du könntest viel über das Fahrrad und wie man sein Gleichgewicht hält lernen, aber wie es sich wirklich anfühlt, die Balance zu halten, merkst du erst, wenn du auf dem Fahrrad sitzt und es ausprobierst.

Wie du dein Gewicht verlagerst, fühlt sich “in echt” anders an, als du es dir laut der Beschreibung vorgestellt hast.
Es braucht Übung, um das herauszufinden.
Und diese Übung kann man sich nicht “herdenken”.

Man wird nicht besser darin, weil man öfter drüber nachdenkt.

Man muss es “in echt” tun.
Sich darauf einlassen.
Es ausprobieren.
Spüren.
DAS macht einen Unterschied.

So ist es mit dem Verständnis der 3 Prinzipien auch.
Es hilft uns nicht, wenn wir die 3 Prinzipien (MIND, THOUGHT und CONSCIOUSNESS - auf Deutsch übersetzt: GEIST, GEDANKE und BEWUSSTSEIN) erklären und in blumige Worte packen können.

Es geht darum, ihre Kraft zu begreifen.

Zu erkennen, wie sie in unserem Leben wirken.

Immer und überall.

Zu erkennen, dass sie die Grundlage unseres Lebens sind, weil wir ohne sie “nichts” wahrnehmen könnten.

Zu sehen, dass es echte Prinzipien sind.
Was bedeutet, dass sie immer wirken.
100%.
Ohne Ausnahme.

Eben, weil es Prinzipien sind und kein Konzept.

Aber sie sind die Grundlage aller Konzepte.

Ohne die 3 Prinzipien könnte es keine Konzepte geben bzw. wir könnten sie nicht wahrnehmen, denn dazu brauchen wir die 3 Prinzipien.

Um das zu “sehen”, müssen wir gucken.
In eine “andere Richtung” als wir es gewohnt sind.

Bisher erschien es so, als würde “das außen” meine Gefühle auslösen können. 

Der fiese Chef, der rücksichtslose Autofahrer, mein Partner, das Wetter, die viele Arbeit, mein Körper, Schmerzen und andere Symptome.

Ich bin sauer, weil mein Chef …
Ich ärgere mich über den Autofahrer, der …
Würde mein Partner sich xy verhalten, dann …
Der Regen vermiest mir meinen Tag.
Die ganze Arbeit stresst mich.
Dass mir immer etwas weh tut, macht mich …
Die Symptome treiben mich in den Wahnsinn …


All das gilt es, infrage zu stellen.
Aber das kann niemand für dich tun.
Das kannst nur du selbst.

Was wäre, wenn es anders ist?

Wenn es einen “Zwischenschritt” gibt, den wir bisher übersehen haben?

Denn manchmal kommen wir mit dem Chef, Wetter, Partner, Schmerzen, … besser klar als an anderen Tagen.
Wie kann das sein, wenn es an “denen” liegt?
Ist es möglich, dass wir was übersehen haben?

Dieser “Zwischenschritt”, der für uns meist unsichtbar ist, ist ein Gedanke.

Sobald wir glauben, etwas müsste anders sein, hadern wir mit der Situation.

Das ist der Schlüssel, der den Unterschied ausmacht.

Ich lade dich ein, hinzuschauen.
Such dir eine Situation aus, die dich gerade völlig nervt. Vielleicht ist es sogar direkt dieser Text, vielleicht etwas ganz anderes.

Denkst du, es - was auch immer “es” ist - sollte anders sein?

Genau das ist der Grund, der deine Gefühle auslöst.
Nicht die Situation an sich.
Dein Gedanke, dass es anders sein sollte.

Vielleicht hast du auf Anhieb 35 Begründungen, warum es “so” nicht geht, die alle logisch sind und Sinn machen.

Spoiler: es gibt für ALLES Begründungen. Je nach Perspektive auch für das komplette Gegenteil.

Lass sie einfach mal außen vor.
Darum geht es gerade nicht.

Gehen wir einfach mal diese Beispiele durch:

Ich bin sauer, weil mein Chef … (glaubst du, er macht was falsch?)
Ich ärgere mich über den Autofahrer, der … (glaubst du, er sollte sich anders verhalten?)
Würde mein Partner sich xy verhalten, dann … (glaubst du, er sollte anders sein?)
Der Regen vermiest mir meinen Tag. (glaubst du, das Wetter sollte anders sein?)
Die ganze Arbeit stresst mich. (glaubst du, die Arbeit sollte weniger sein?)
Dass mir immer etwas weh tut, macht mich … (glaubst du, dein Körper sollte anders sein?)
Die Symptome treiben mich in den Wahnsinn … (glaubst du, du solltest dich anders fühlen?)

Oder andersrum:

Nichts davon würde dich belasten, würdest du nicht denken: Das ist SO nicht richtig!

Lass das bitte einen Moment sacken.

Ganz wichtig:
Es geht nicht darum, dass du etwas falsch gemacht hast oder zu blöd warst, das zu erkennen.
Es war für dich nicht sichtbar, weil du es nicht besser wusstest und es dir bisher niemand gesagt hatte.

Aber um es erkennen zu können, brauchen wir einen anderen Blickwinkel.
Und müssen wissen, dass es sich überhaupt lohnt, anders draufzuschauen.

Durch das “neu draufschauen” geben wir uns die Möglichkeit, eine andere Perspektive einzunehmen.

Wie mit dem Glas, das halb voll oder halb leer sein kann.
Man kann sich auch freuen, dass überhaupt ein Glas da ist oder über den falschen Inhalt ärgern.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, auf das Glas zu gucken und jede kann sich nach “klar liege ich richtig” anfühlen. 

Lässt du dich darauf ein, neu hinzuschauen?

Das macht den Unterschied aus - wie früher in Mathe, ob man die Formel auswendig gelernt hat oder auch wusste, wie man sie anwenden kann.

Was hast du mitgenommen? 
Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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