Expeditionen ins Menschsein 

Diesen Text von Michael Neill hatte ich in meinem Postfach und habe ihn direkt übersetzt, weil er so hilfreich ist.

Zwei Zutaten, um etwas Bedeutsames zu erschaffen

1. Die Stunden investieren

Als meine Tochter Maisy bei einem Tanzwettbewerb den ersten Platz belegte und damit ein Stipendium und ein Treffen mit einem Agenten gewann, war mein erster Gedanke etwas ironisch: "Wer hätte gedacht, dass es sich auszahlt, jahrelang vier bis sechs Stunden am Tag, sechs Tage die Woche, zu investieren?"

Ich bin natürlich unheimlich stolz auf ihre natürliche Begabung (die sie, wie ich betonen muss, von ihrer Mutter geerbt hat), aber ich weiß auch, dass man mit nicht gefördertem Talent und einem 5-Dollar-Schein einen großen Milchkaffee bei Starbucks bekommt und sonst nur sehr wenig.
Ich weiß auch, dass sich Überstunden nicht immer auszahlen - sonst würde jeder, der lange genug und hart genug arbeitet, für sein Lieblingssportteam spielen, olympisches Gold gewinnen, ein erfolgreiches Unternehmen leiten und die Welt verändern.

Aber das Gegenteil ist der Fall - niemand, der nicht viel Zeit investiert, hat in irgendeiner Weise Erfolg bei irgendetwas von Bedeutung.

2. Gnade

Es gibt viele Möglichkeiten, den Begriff "Gnade" zu definieren, aber mein Lieblingswort im Zusammenhang mit dem Schaffen ist vielleicht "nicht verdiente Belohnung".
Gnade ist die geniale Lösung, die mitten in der Nacht auftaucht, der Prominente, den du noch nie getroffen hast, der seinen Millionen von Fans twittert, wie großartig dein Produkt ist, die Person, die du in einem Café oder auf einer Party triffst und die genau die richtige Person ist, um dir zu helfen, dein Projekt voranzubringen.

Manche Menschen halten das für Synchronizität, andere für Glück, wieder andere für ein Geschenk Gottes oder der Götter.

In meinem Buch "Creating the Impossible" schreibe ich darüber wie folgt:

Wenn du einen neuen Blick darauf wirfst, wirst du sehen, dass ein beachtlicher Teil des Erfolgs in der Welt darauf zurückzuführen ist, dass Menschen lange genug im Spiel bleiben, um "Glück zu haben". Glücklicherweise ist das Auftreten von Glück, Gnade und Synchronizität ein vorhersehbarer Teil des Prozesses.

Du kannst sicher sein, dass, wenn du in deinem Leben eine Richtung einschlägst, das kreative Potenzial des tieferen Geistes mit dir einhergeht. Und du kannst ebenso darauf vertrauen, dass, wenn du dich weiter in die Richtung deiner Ziele und Träume bewegst, neue Möglichkeiten und bisher ungesehene Gelegenheiten auftauchen werden.

Hier ist eine einfache Faustregel:

Wenn du anfängst, dich in die Richtung deiner Träume zu bewegen, ist das Auftauchen neuer Gedanken und unerwarteter Synchronizitäten (d. h. "Glück") zu 100 Prozent zuverlässig und zu 98 Prozent unvorhersehbar.

Ob dir mehr Stunden als Gnade fehlen oder ob es umgekehrt ist, lässt sich nur schwer selbst diagnostizieren.
Mein Leitfaden (der auf reinen Erfahrungen und Anekdoten beruht) lautet: Wenn du denkst, dass du faul bist und einfach nur härter arbeiten musst, bist du wahrscheinlich schon ein Workaholic; wenn du denkst, dass du einfach nur "loslassen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen" musst, solltest du dich wahrscheinlich vom Sofa bewegen, mehr Stunden investieren und dich mehr auf die anstehende Aufgabe konzentrieren.

So oder so, wenn du nicht die Ergebnisse erzielst, die du in der Welt sehen willst, ist es wahrscheinlich, dass du in mindestens einem dieser beiden Bereiche ein Defizit hast.

Was ist also die Lösung?

Um mehr aus allem herauszuholen, was wir tun, müssen wir zuerst mehr von uns selbst hineinstecken. Was uns in allem, was wir tun, besser macht und zu mehr Gnade, Glück und Synchronizität einlädt, ist, uns voll und ganz einzubringen, uns voll und ganz auszudrücken und uns mehr der Sache hinzugeben.

Solange du darüber diskutierst, ob du das, was du tust, tun solltest oder nicht, geht mehr als die Hälfte deiner Energie in dieser inneren Unterhaltung verloren. Man ist so sehr damit beschäftigt, das, was man tut, infrage zu stellen, dass kein Raum mehr für neue Ideen und Innovationen bleibt, die sich daraus ergeben. Es ist, als würde man ein Auto mit einem Zwölfzylindermotor fahren, in dem nur zwei Zylinder laufen - alles fühlt sich an, als würde es bergauf gehen.

Wenn man sich dagegen in eine Sache stürzt, fällt das ganze mentale Geschwätz aus dem Kopf und vom Tisch. Man kann sich auf das konzentrieren, was vor einem liegt und was als Nächstes ansteht. Das ist der Moment, in dem sich das Spiel wirklich ändert, denn dann wird alles einfacher. Wie beim Autofahren mit einem großen Motor, der auf allen Zylindern läuft, fühlt es sich an, als ob du selbst die steilsten Hügel erklimmen könntest, wenn du einmal voll bei der Sache bist.

In diesem Sinne geht es bei der Erzielung signifikanter Ergebnisse weder darum, härter zu arbeiten, noch darum, intelligenter zu arbeiten. Es geht darum, mit vollem Engagement und völliger Offenheit an jedes Projekt heranzugehen. Es gibt einfach diese Verbindung zu einem intuitiven, kreativen, kollektiven Unbewussten, das sich zu entwickeln beginnt. Ich kann dir nicht genau sagen, was das ist, aber ich kann dir sagen, dass es immer verfügbar ist. Denn auch wenn sich Ideen und Möglichkeiten selten so entfalten, wie man es sich vorstellt, so entfalten sie sich doch. Und wenn du weißt, dass jedes Mal, wenn du dich ins schöpferische Unbekannte begibst, neue Ideen auftauchen werden, ist das Gold wert.

Was hast du für dich neu gesehen?
Wurde für dich klar, wo es bei dir "gehakt" hat, bzw. warum du deine Idee (noch) nicht umgesetzt hast?
Was möchtest du erschaffen?

Die Drei Prinzipien erklären, wie wir Menschen funktionieren und wie Probleme und Leiden entstehen. Ich verstehe ich mich als eine Art Wegweiser und liebe ich es, meine Klienten auf den Ort, an dem zu jedem Zeitpunkt die perfekte Lösung zur Verfügung steht, aufmerksam zu machen.

Michaela Thiede


Tags

Durchhaltevermögen, erschaffen, Idee umsetzen, kreieren, Projekt, scheitern, umsetzen


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  • ich habe hierzu eine Frage 🙂

    wie ist es wenn ich nicht weiß, wofür ich mich entscheiden soll? Es ist bei mir eher so wie “ Oh ein Schmetterling“, kurze Zeit später “ Oh ein Eichhörnchen“ usw.
    nie bleibe ich bei irgendetwas lange, auf Neu-Deutsch – kein Durchhhaltevermögen oder Sitzfleisch 😛
    Das war übrigens als Kind auch schon so, über tanzen, reiten, theater, judo, malen,… nie war so richtig was für mich dabei. Und die fällischer Weise „New Age Ratschläge“, folge deinem Gefühl wissen wir ja nun, resultieren aus meinen Gedanken und nein leider hatte ich noch nicht wie Michael N. es sagt, das „Gefühl“ dahinter gefühlt :-/ gibts da nen „Gedanken-Tipp“ um mal etwas zu finden was zu mir passt? <3 Merci liebe Michaela.

    • Liebe Yvonne,
      danke für deine Frage.

      Für mich klingt es gar nicht so, als könntest du dich nicht entscheiden. 😉
      Du gehst mit dem Schmetterling (nachdem du dich dafür entschieden hast), bis das Eichhörnchen attraktiver zu sein scheint und du dich dafür entscheidest.

      Was wäre, wenn daran gar nichts falsch wäre?
      Wenn sich der Weg unterwegs ändern darf, weil wir uns ändern?
      Und es sogar “gut” ist, wenn wir so offen sind, dass wir uns der Veränderung anpassen und nicht an das geklammert bleiben, mit dem wir gestartet sind?

      Für mich gibt es zwei “Qualitäten” von Gefühlen: die, die aus dem Kopf kommen und die, die aus uns heraus kommen. Aus unserem inneren.

      Zu lernen, das zu unterscheiden, hilft mir total.

      … und was den “Gedanken-Tipp” angeht: je mehr du versuchst, dir eine Lösung herzudenken, desto mehr Lärm entsteht im Kopf und desto schwieriger scheint es manchmal zu sein, die Stimme aus dem Inneren zu hören.

      Vielleicht magst du darüber mal reflektieren:
      Woher kam der Impuls, mit dem Schmetterling zu gehen? Hast du drüber gegrübelt oder war er Impuls einfach da?
      Und woher kam der Impuls, doch lieber mit dem Eichhörnchen zu gehen? War das eine logische Entscheidung, die dran war, weil … (was auch immer)? Oder war es ein: Oh, jetzt zieht es mich aber zum Eichhörnchen?

      Danke für die Beispiele aus der Kindheit. Das sind für mich zwei Paar Schuhe (als Kind und heute) und daraus wird vielleicht ein Blogbeitrag.

      Kannst du mit meiner Antwort etwas anfangen?
      Ich habe das Gefühl, du hast eine konkrete Situation vor Augen und dafür “fehlt” hier noch was.

      Liebe Grüße
      Michaela

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