Was haben Notizen mit Stress oder Wohlbefinden zu tun?
Von sich aus überhaupt nichts, aber wir verbinden diese Sachen oft miteinander.
Wir stressen uns mit Notizen, die wir gemacht haben und nicht wiederfinden.
Oder mit Ideen, die wir irgendwo aufgeschrieben und gespeichert haben, aber verdammte Hacke, wo denn?
Wir stressen uns damit, dass wir Dinge nicht finden, wenn wir sie suchen.
Vielleicht weißt du gerade überhaupt nicht, wovon ich schreibe, aber wenn du ähnlich chaotisch bist mit Notizen, dann kommt dir das vielleicht bekannt vor.
Ich habe früher gerne diese kleinen viereckigen Zettel vollgeschrieben, wenn ich einen Gedanken festhalten wollte.
Dann lag der Zettel da ... und da ich öfter Notizen gemacht habe, hatte ich irgendwann einen Wust von ganz vielen losen Zetteln. 🙈
Wenn ich dann etwas gesucht habe oder dachte: da war doch mal was, du hast dir doch mal was aufgeschrieben, dann habe ich es entweder nicht gefunden oder ich konnte mit dem Stichwort, was ich mir damals aufgeschrieben habe (was total logisch war und bei dem mir klar war: na, wenn ich das SO aufschreibe, dann weiß ich genau, worum es geht), überhaupt nichts mehr anfangen.
Irgendwann bin ich dazu übergegangen, mit Google Docs zu arbeiten.
Das heißt, ich habe ein Dokument, in dem ich meine Notizen festhalte. Dieses Dokument habe ich auch auf meinem Handy verlinkt, sodass ich relativ schnell darauf zugreifen kann.
Es ist aber wirklich nur relativ schnell, denn vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, dass Gedanken flüchtig sind. 😉
Es kommt ein Gedanke, du willst ihn schnell festhalten, suchst nach Zettel und Stift oder eben diesem Ordner. Und bis du den dann gefunden hast, dann musst du ja erst überlegen: wie heißt das Google Dokument nochmal?
Dann tippst du den Namen ein (musst dich also bewusst mit anderen Gedanken befassen) und wenn du das Dokument dann geöffnet hast, ist der Gedanke weg und du fragst dich: Was wollte ich denn jetzt nochmal aufschreiben?
Aber der Gedanke ist futsch.
Vielleicht kennst du das von der einen Sache, die du nicht auf deinen Einkaufszettel zu schreiben brauchst, weil du es dir merkst.
Blöd nur, dass es dir erst wieder einfällt, wenn du vom Einkaufen wieder zu Hause bist.
Auch darüber kann man sich super ärgern und damit den Körper stressen.
Oder wir erkennen: sich auf unsere Gedanken, bzw. unser Gedächtnis zu verlassen, ist keine gute Idee.
Das System "das merke ich mir" klappt in unheimlich vielen Fällen nicht!
Trotzdem funktionierten Google Docs prinzipiell besser für mich, als diese losen Zettel
.
Alleine schon, weil alle Notizen an einem Ort waren und ich wusste, dass ich es irgendwo in diesem Dokument finde.
So wirklich zufrieden war ich trotzdem noch nicht, aber es war eine deutliche Verbesserung.
Dann entdeckte ich AudioPen*. (*Partnerlink)
Das ist eine Speech-to-Text-Software oder App. Das heißt, man spricht seinen Text rein und er wird transkribiert (abgetippt), also ein Text daraus erstellt.
Manchmal nutze ich so eine Funktion bei WhatsApp und das, was ich gesagt habe, stimmt nicht so wirklich überein mit dem, was dort steht.
Deswegen war ich zuerst echt skeptisch und dann total erstaunt, wie gut sie funktioniert.
Das heißt, wenn ich Notizen machen möchte oder eine Idee habe, spreche ich sie direkt in AudioPen*, das ich greifbar auf meinem Handy habe. (man kann die Software aber auch am Computer nutzen)
Ich kann mir hinterher auch die Audiodatei herunterladen. Meist möchte ich in nur das Transkript und meine Gedanken quasi lesen können.
Diesen Text kann ich mir dann anpassen, kopieren und in mein Google-Dokument einfügen.
Das war eine weitere, deutliche Verbesserung, denn diese Software ist wirklich grandios und hat viele weitere Funktionen, die ich (noch) gar nicht kenne.
Ich bin überrascht, wie viele Namen sie auch richtig schreibt. Wenn du neugierig bist, dann nutz gerne meinen Affiliate-Link.
Du kannst sie auch erst kostenfrei nutzen und ausprobieren. Dann sind natürlich die Funktionen eingeschränkt, aber trotzdem ist sie schon richtig gut.
Dann lief mir auch noch Meike Hohenwarter mit ihrer Zettelkastenschallenge*(Partnerlink) über den Weg.
Darin stellt sie ein Tool vor, mit dem man Notizen sammelt und sortiert. 🤩
Und dieses Tool heißt Obsidian. 💎
Das Gute daran ist, dass es nur kleine Textdateien sind, die man lokal speichert und die Daten nicht irgendwo bei dem Anbieter (vielleicht in Übersee) liegen.
Was ich da richtig cool finde, ist, dass man Notizen miteinander verlinken kann.
Das heißt, ich kann in Obsidian all meine Notizen reinpacken und finde sie dann über die Suche.
Ein Google Dokument kann ich zwar auch durchsuchen, aber ich habe viele Google Dokumente und die Suche über alle Google Dokumente hinweg funktioniert bei mir meist nicht so gut.
Oder es tauchen so viele Dokumente auf, die ich erst nach diesem Begriff durchsuchen muss, dass es dann wieder ewig dauert.
In Obsidian habe ich quasi alles in einem "Dokument".
Das heißt, man muss nicht mehrere Ordner durchsuchen, sondern ich suche in Obsidian direkt alles durch und kriege immer den Kontext mit angezeigt, denn ich sehe einen Teil des Satzes, in dem ich dieses Wort genutzt habe.
Das macht es für mich sehr praktisch.
Ich kann in Obsidian auch Sachen untereinander verlinken, wie man das z.B. von Blogartikeln kennt, dass du anklickbare Worte hast, die dich zu einem anderen Beitrag leiten.
Wenn ich z.B. das Wort Bewusstsein nutze und es als Hyperlink anlege, dann kann ich einfach auf Bewusstsein klicken und es werden mir alle weiteren Notizen angezeigt, in denen ich auch dieses Wort genutzt und so markiert habe.
Und das ist einfach toll, z.B. auch für Zitate.
Wenn ich jetzt ein Zitat zu einem Thema oder von einem bestimmten Autor suche, dann kann ich dieses Wort eingeben und sehe gleich alle Zitate des Themas oder Autors.
Ich bin noch relativ frisch in dem Programm und es sind noch lääängst nicht alle Notizen von mir in Obsidian eingefügt, aber ich finde es super gut. (wie du vielleicht zwischen den Zeilen gemerkt hast 😉)
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann lege ich dir wirklich Meike Hohenwarter und ihre Zettelkasten- oder Hirnkastl Challenge ans Herz.
Da kannst du mehr über das Programm erfahren und viele Kniffe und Tricks lernen, die ich überhaupt noch nicht kenne.
Der Link führt dich zu ihrem Webinar, in dem sie das geniale Tool vorstellt. Dann kannst du schon abschätzen, ob es dich anspricht oder nicht.
Vermutlich hätte ich ohne Challenge aufgegeben, weil ich nicht gewusst hätte, wie ich Notizen erstelle und mir der grobe Überblick gefehlt hätte. (Mann ... das wäre echt schade gewesen!)
Ach ja: hatte ich schon erwähnt, dass das Programm kostenlos ist (open source)?
So, und was hat das jetzt alles mit Wohlbefinden zu tun?
Je mehr wir unsere Notizen sortiert haben, desto weniger "müssen" wir uns damit stressen.
Wobei wir uns natürlich generell mit nichts stressen müssen, aber wir tun es oft gewohnheitsmäßig: Sachen suchen oder uns darüber aufregen, dass wir irgendwas nicht wiederfinden. (was man alles nicht wiederfinden kann, erfährst du auch in dieser Podcast-Episode )
Für mich ist es auch toll zu erleben, wie viel Zeit ich damit einspare.
Oder umgekehrt, wie viel Zeit es kostet, nach irgendwelchen Sachen zu suchen und dann die im Zweifel vielleicht doch nicht zu finden.
Wenn ich überlege, wie viele Blogbeiträge ich schon mal angefangen habe zu schreiben und dann weiterschreiben wollte, aber nicht mehr wiedergefunden habe ... (und damit Stress verursacht habe)
Dabei habe ich hier gesucht und da noch gesucht und diesen Suchbegriff eingegeben und es mit einem anderen Begriff probiert … und in der Zeit hätte ich schon einen halben neuen Blogbeitrag schreiben können - was ich hinterher dann manchmal gemacht habe, weil ich den Text nicht mehr gefunden oder festgestellt habe: da kann ich jetzt gar nicht mehr ansetzen, das passt nicht mehr - und die Zeit ist verschwendet.
Manchmal wusste nicht mehr: Was wollte ich zu dem Stichpunkt schreiben? In welche Richtung gingen meine Gedanken? Hä?
Das war ein bisschen so, als hätte ich mir eine Telefonnummer notiert, aber nicht den Namen dazu. 🙈
Es geht eben nicht nur um die Zeit, die wir verplempern können, sondern auch um den ganzen Stress, den wir uns damit machen.
Vielleicht schreibst du keine Zettel, sondern jonglierst mit den Gedanken in deinem Kopf.
Das ist super anstrengend, verbraucht ordentlich Energie, der Kopf ist ständig "voll" ... und zuverlässig ist es auch nicht, weil du sicher doch immer mal wieder etwas vergisst. Und diese Sorge schwingt im Hintergrund vermutlich auch noch mit. (bloß nichts vergessen)
Wenn wir diese übliche oder gewohnheitsmäßige Stressquelle bewusst ausschalten (die natürlich keine "echte" Stressquelle ist, weil Stress immer ein Inside-Job ist) aber wenn wir wissen, wir stressen uns mit solchen Sachen, dann hilft uns jedes System, das wir nutzen, um Notizen besser zu sortieren und zu finden, um uns weniger zu stressen.
Und wenn wir uns weniger Stress machen, fluten wir unseren Körper mit weniger Stress-Hormonen und tun uns damit einfach einen Gefallen.
Wenn du weißt: Ich bin halt chaotisch, mir doch egal, alles gut, stresst du dich ja nicht damit.
Sei einfach chaotisch und genieß es.
Aber wenn du merkst, du hättest in gewissen Sachen gerne mehr Ordnung, mehr Sortierung, als momentan, oder dich ärgerst, wenn du etwas suchst, dann habe ich eine Einladung für dich:
Such dir ein System, das für dich funktioniert.
Das dir hilft, besser damit umzugehen, effektiver zu sein und dir dein Leben leichter zu machen.
Vielleicht ist es tatsächlich AudioPen*, vielleicht ist es Obsidian*, aber es gibt gefühlte tausend Programme und Apps für Notizen, die man nutzen kann, wie z.B. Notion.
Schreib mir im Kommentar gerne, was du bisher nutzt, wie du dich organisierst, wie du deine Gedanken vielleicht sortierst und lass uns teilhaben.