„Mühelose Veränderung“ – war der Weg zum Online-Kongress immer leicht?
Während ich mich gerade mit dem Jahresrückblick beschäftige, fällt mir dieser bisher unveröffentlichte Blogbeitrag ein.
Darin beschreibe ich, wie meine Online-Kongress-Woche „Mühelose Veränderung“ für mich zuerst aussah, wie sie sich im Laufe des Prozesses verändert hat, was ich daraus mitgenommen habe und ob es immer mühelos war.
Es ist ein Blick hinter die Kulissen.
Viel Spaß damit.
Als sich die Idee des Kongresses mehr und mehr formte, war für mich folgendes klar:
Schlussendlich sah es so aus:
Das ist aber ganz schön anders ...
Ja, während der Entstehung hat sich einiges getan.
Warum ich manche Sachen geändert habe, kann ich gar nicht genau sagen.
Es fühlte sich einfach stimmig an.
So, wie sich vorher die andere Version stimmig angefühlt hat.
Und je klarer für mich war: „so soll es sein“ und desto weniger ich an meiner Vorstellung hing, desto leichter war es.
Früher hätte ich vermutlich viel mehr am „ich wollte das aber so und so haben“ geklebt. Und alles daran gesetzt, es auch genauso zu machen.
Ohne zu spüren: passt es noch?
Und ich hätte es auch gut und wichtig gefunden, meinem Plan treu zu bleiben.
Heute empfinde ich das eher als unflexibel.
Warum sollte ich weiter in eine Richtung gehen, wenn ich unterwegs feststelle, dass ich da gar nicht mehr hin will? Nur weil ich vorher dachte, es wäre der richtige Weg?
Das ergibt wenig Sinn.
War alles mühelos?
Nein.
Die Umsetzung war nicht unbedingt mühelos.
Immer, wenn ich an meinen Vorstellungen, wie die Kongresswoche ablaufen sollte, festhalten wollte, wurde es zäh und ruckelig und schwierig und anstrengend.
Das wurde für mich ein gutes „Messinstrument“, ob ich auf dem „richtigen Weg“ bin. (wobei es natürlich keinen richtigen oder falschen Weg gibt – ich kann machen, was ich möchte. Manches geht leichter, anderes wieder schwieriger)
Ist es einfach?
Ja – weitermachen.
Nein – Pause. Innehalten. Ggf. etwas ändern.
Mein Verstand hatte immer wieder Einwände und logische Begründungen, warum ich bei meinen Vorstellungen bleiben sollte.
Die Frage, die ich mir immer wieder gestellt habe, war:
möchte ich meinen Willen und meine Vorstellung durchboxen oder möchte ich, dass es einfach ist?
Ich habe mich für die Einfachheit entschieden.
Nehmen wir z.B. die Erstellung der Webseite.
Ich hatte jemanden gefunden, der sie mir so bauen wollte, wie ich es mir wünschte. Ähnlich wie die Webseite der 3P UK Konferenz. Er hatte das schon mal gemacht und wir waren uns wegen der Kosten einig.
„Eigentlich“ war alles klar.
Er fing an, die Webseite zu bauen.
Es sah richtig gut aus.
Dann wurde es kompliziert und schwierig.
Dinge klappten nicht so, wie wir uns das gedacht hatten.
Meine Vorstellung, wann er die Details haben kann, stimmten nicht mit seiner Vorstellung überein.
Es fühlte sich einfach nicht gut an.
Mir wurde bewusst, dass selbst ein fester Preis, der vorher vereinbart wurde, nicht zwingend klar ist, denn jeder hatte seine Vorstellung davon, was in dem Preis „drin“ ist. (inklusive Steuer oder nicht, inklusive der benötigten Plugins und Lizenzen oder nicht, usw.)
Nachdem die halbe Webseite erstellt war, habe ich die Reißleine gezogen.
Ohne genau sagen zu können, was nicht stimmt.
Zuerst habe ich um eine Pause gebeten, weil es nicht mehr stimmig war. Schließlich habe ich beschlossen, dass wir das Projekt mittendrin beenden.
Das fühlte sich richtig an.
Der Verstand sah das anders.
Wenn wir mittendrin aufhören, dann zahle ich „für nichts“, weil ich „die Hälfte“ nicht weiter nutzen kann.
Ja, das war blöd.
Und trotzdem war es richtig.
Es gab auch keinen Streit.
Es passte nicht (mehr).
Wir haben darüber gesprochen und das Finanzielle geklärt.
Punkt.
Ich glaube, wir haben beide daraus gelernt.
Und wenn ich genau hingucke, dann wird mir klar, dass es von Anfang an eine Kopfentscheidung war.
Es war kein klares: ja, diese Person macht die Kongress-Webseite.
Ich war unentschieden.
Es gab mehrere Optionen.
Und dann habe ich eine Entscheidung getroffen, obwohl ich es in dem Moment eigentlich nicht konnte, bzw. obwohl es nicht wirklich klar war.
Ohne es zu erkennen.
Ich dachte, ich könnte mich entscheiden.
Sowas kann dann dabei rauskommen.
Hätte es mühelos(er) sein können?
Sicher.
Trotzdem waren viele Anpassungen auch jetzt schon mühelos.
Den „Geschichten-Tag“ habe ich gestrichen, als ich merkte, dass es kompliziert wird. Wie verklicker ich den Leuten, wie ich mir den Tag vorstelle? Wen frage ich überhaupt?
Es waren mehr Fragen als Antworten da und es erschien schwierig und zäh.
Das nehme ich als Zeichen zum stoppen und innehalten.
Und der Impuls „lass es“ kam, so dass der Tag bzw. die Idee gestrichen wurde.
Beim Zahlungsanbieter fragte ich mich: möchte ich, dass es für die Käufer möglichst einfach ist oder will ich, dass es bleibt, wie ich es mir vorgestellt habe?
Ich wollte es so leicht wie möglich für die Käufer.
Entscheidung gefallen.
Dass der Live-Sonntag doch kostenlos im Kongress mit drin war, habe ich sehr kurz vorher entschieden.
Und als der Gedanke zum ersten Mal auftauchte, kamen gleich Gedankenschwaden, die mir erzählten: Das KANNST du jetzt nicht mehr umstellen.
Dann musst du x Webseiten ändern.
Die Emails überarbeiten.
Die Referenten informieren.
Das Video neu machen.
Usw.
Hätte ich angefangen, darüber nachzudenken, dann hätte ich es alles gelassen, wie es war.
Als der Gedanke das nächste Mal wieder kam, war einfach klar: das mache ich.
Und dann habe ich alles geändert und überarbeitet.
Es war viel Arbeit.
Und es war kurz vor dem Kongress-Start, also war es auch zeitlich knapp.
Aber ich habe „einfach“ alles erledigt, was getan werden musste.
Eins nach dem anderen.
Ohne lange darüber zu grübeln (dazu fehlte mir auch schlicht die Zeit).
Und dann war es mühelos.
Es war viel zu tun, aber es war nicht mühsam.
Es waren „einfach“ Dinge, die es zu erledigen galt.
In diesem Projekt steckte so viel Potenzial zum Lernen.
Dinge neu zu sehen.
Möglichkeiten, mich von Ideen zu verabschieden.
Über mich und meine Vorstellungen hinweg zu kommen.
Zu merken, wenn etwas „aus der Spur“ gerät.
Mich zu erinnern: möchte ich es einfach oder lieber mit dem Kopf durch die Wand?
… und dann noch die ganzen, tollen Interviews, die ich führen durfte.
Das Erlebnis des Live-Tages mit den tollen Webinaren.
So viele Kleinigkeiten, die sich wie Puzzleteile zusammenfügten.
„Divine engineering“, wie Mavis Karn sagen würde.
Es war eine sehr intensive und erkenntnisreiche Zeit.
Vieles wurde anders als ich mir das vorher ausgemalt hatte, aber schlussendlich war es gut, wie es war.
Was nimmst du aus diesem Beitrag mit?
Wo wird etwas schwierig, weil du am „so soll es aber sein“ festhältst?