Was hat das, was ich glaube, mit meinen Schmerzen zu tun?
Wir erleben immer, was wir denken, glauben und für wahr halten.
Wir erschaffen uns unsere Welt aus Gedanken.
Ja … alles schon gehört.
Sehr abstrakt.
Und wie soll das funktionieren?
Kennst du dieses Zitat?
„Ob du denkst, du kannst es oder du kannst es nicht, du wirst auf jeden Fall recht behalten.“
Henry Ford.
Ist dir bewusst, warum es wahr ist?
Wie es sich in deinem Alltag zeigt?
Und was es für dein Leben bedeutet?
Ich drösel es mal anhand von zwei unterschiedlichen Beispielen auf.
Nehmen wir an, du möchtest eine neue Software kennenlernen und denkst: „Das schaffe ich schon.“
Du fummelst dich in diese Software rein, schaust dir vielleicht Anleitungsvideos an oder liest Dokumentationen.
Dann kommst du an einen Punkt, an dem irgendwas nicht funktioniert.
Obwohl du Anleitung gefolgt bist.
Obwohl du eigentlich alles richtig gemacht hast.
Und trotzdem will es nicht funktionieren.
Die Software hat ihren eigenen Kopf.
Da du denkst: „Das schaffe ich schon!“, schaust du automatisch nach Ideen und Möglichkeiten, wie es weitergehen könnte.
Überlegst, was du anders machen könntest, damit es klappt.
Wo du dir noch Hilfe holen könntest.
Wie es dir gelingt, diese Software besser verstehen und bedienen zu können.
Aufzugeben ist überhaupt keine Option, denn dir ist klar, dass du es schaffst.
Und vielleicht macht es dir sogar Freude, herauszufinden, wo der Fehler liegt.
Du bist neugierig, woran es liegen könnte, dass es momentan noch nicht klappt. Du bist ein Detektiv und überzeugt, dass du diesen Fall lösen wirst.
Die Frage ist nicht, ob du es schaffst, sondern eher, wie lange es dauert.
Und wie sieht es aus, wenn du glaubst: „Ich kann das nicht?“
Du schaust dir vielleicht genauso Videos an und liest Dokumentationen.
Dann probierst du mit der Software rum.
Bis du an einen Punkt kommst, an dem etwas nicht so funktioniert, wie es sollte oder du es dir vorgestellt hast.
Da für dich feststeht: „Ich kann das nicht“, suchst du gar nicht erst weiter nach Lösungen.
Dir ist klar: „Das bringt sowieso nichts, denn ich kann das eh nicht.“
Die kleinste Hürde ist für dich eine Bestätigung, dass du recht hattest.
Dass du es einfach nicht kannst.
Also gibst du auf und lernst die Software nicht.
Und erzählst dir vielleicht noch, dass du dir die Zeit hättest sparen können, denn dir war ja vorher klar, dass du es nicht kannst.
Zweimal die gleiche Situation.
Zweimal die gleiche Hürde.
Zweimal etwas, das nicht funktioniert.
Und total verschiedene Arten, damit umzugehen.
Der Unterschied liegt in dem, was wir glauben.
Immer.
„Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.“
Buddha
Nehmen wir ein anderes Beispiel.
Du leidest seit Jahren unter Rückenschmerzen.
Manchmal wird es schlimmer, wenn du dich mehr bewegst, manchmal wird es besser, wenn du dich mehr bewegst.
Dir ist nicht wirklich klar, wovon die Rückenschmerzen kommen und wann sie besser oder schlechter werden.
Du kannst kein Muster erkennen.
Wenn du denkst: „Das wird sowieso nicht besser“, dann wirst du es so erleben.
Selbst wenn es anders möglich wäre.
Du wirst dich damit abfinden, dass Rückenschmerzen zu deinem Alltag gehören.
Wann immer du einen Impuls oder eine Idee bekommst, was dir gut tun könnte, ignorierst du es wahrscheinlich, weil sich der Aufwand gar nicht lohnt.
Es wird sich eh nicht verändern.
Zumindest wird es nicht besser werden.
Warum sollst du es überhaupt probieren?
Du hast keine Lust auf eine weitere Enttäuschung!
Das ersparst du dir lieber.
Diese hoffnungslosen Gedanken lösen Gefühle in dir aus.
Außerdem beeinflussen sie die Biochemie deines Körpers, denn sie haben einen Einfluss darauf, welche Hormone dein Körper produziert.
Und solltest du doch mal einem Impuls folgen und nicht sofort das gewünschte Ergebnis erreichen, dann siehst du es direkt als Bestätigung: „Ich wusste ja, dass es für mich nicht funktioniert.“
Du erlebst dein Leben durch die „die Rückenschmerzen werden nicht besser Brille“.
Wann immer du die Schmerzen wahrnimmst, ist der Gedanke da: „Wieder diese verflixten Rückenschmerzen“
Und dieser Gedanke kommt nicht allein.
Er hat seine Großfamilie mit verwandten Gedanken im Gepäck:
Was habe ich verbrochen, dass ich damit leben muss?
Warum hilft keine Behandlung?
Das Leben ist unfair.
Scheiße, damit muss ich jetzt leben.
Ich hasse meinen Körper.
Hoffentlich wird es nicht noch schlimmer.
Ich möchte doch einfach nur gesund sein.
Was, wenn ich im Rollstuhl lande?
Warum kann ich nichts machen, damit es besser wird?
...
Auch das beeinflusst deine Stimmung und deine Körperchemie.
Wenn für dich aber klar ist: „die Rückenschmerzen sind jetzt da, aber sie müssen nicht von Dauer sein“, dann wirst du vermutlich Impulsen folgen, die dir in den Sinn kommen.
Wann immer du etwas aufschnappst, was für dich stimmig ist und sich richtig anfühlt, wirst du es ausprobieren.
Einfach, weil dir klar ist: „Die Rückenschmerzen müssen nicht bleiben.“
Du akzeptierst, dass sie momentan da sind.
Aber die Prognose, dass es sich nie verbessert, an die glaubst du nicht.
Du bleibst positiv gestimmt und voller Hoffnung.
Du glaubst daran, dass es dir irgendwann besser geht.
Und diese positive Aussicht auf die Zukunft beeinflusst auch deine Biochemie.
Sie sorgt dafür, dass andere Hormone produziert werden.
Du erlebst dein Leben durch die „die Rückenschmerzen müssen nicht von Dauer sein - Brille“.
Dadurch verlieren sie an Macht über dich.
Es fühlt sich nicht mehr so an, als wärst du ihnen ohnmächtig ausgeliefert.
Du bist kein Opfer der Umstände bzw. Rückenschmerzen.
Du erlebst eine Freiheit - trotz der Schmerzen.
Wann immer du sie spürst, ist automatisch der Gedanke da: „Wann sich das wohl verbessern und ändern wird?“
Zweimal die gleichen Beschwerden.
Zweimal die gleichen Einschränkungen.
Und total verschiedene Arten, damit umzugehen.
Der Unterschied liegt in dem, was wir glauben.
Bedeutet es, dass die Rückenschmerzen (wenn man es glaubt) ganz sicher weggehen?
Nein.
Aber sie belasten uns im Alltag nicht so sehr.
Es sind „nur Schmerzen“.
Aber wir empfinden nicht die zusätzliche Last der ganzen Ängste, Sorgen und Befürchtungen, die jemand mit der „die Rückenschmerzen werden nicht besser Brille“ zusätzlich zu den Schmerzen wahrnimmt.
Was kannst du machen, wenn du mit der „das ändert sich nicht-Brille“ unterwegs bist?
Reflektiere, ob sich nicht doch schon einmal etwas verändert oder verbessert hat.
Vielleicht war es nur eine klitzekleine Verbesserung, die du abgewunken hast.
Oder es war nur für eine kurze Zeit besser und wurde dann wieder schlimmer.
Es geht darum, dir über positive Veränderungen bewusst zu werden.
Du kannst auch recherchieren, ob du zu diesem Krankheitsbild Berichte von anderen Menschen findest, die inzwischen schmerzfrei oder beschwerdefrei leben, obwohl das „eigentlich“ gar keine Option war.
Es geht darum, dass du erkennst: Eine Veränderung ist möglich.
Versuche bitte nicht, dir einreden zu wollen, dass es besser werden kann, wenn du es für unmöglich hältst.
Das klappt genauso gut, wie wenn du versuchst, dich selbst zu kitzeln: nämlich gar nicht.
Du versuchst dann nur, dir selbst eine Lüge (nichts anderes ist es ja für dich) zu verkaufen.
Das macht keinen Sinn und bringt dich nicht weiter.
Hilfreicher ist es, etwas zu entdecken, das sich verändert hat.
Selbst wenn es nicht in dem Maße geschehen ist, das du dir wünschst. Verbesserung ist Verbesserung.
Vielleicht ist es auch nur eine Veränderung, die sich nicht nach „besser“, sondern nur „anders“ anfühlt.
Das heißt aber, es ändert sich was.
Es ist möglich.
Je mehr du davon erkennst, desto leichter wird es für dich, es für möglich zu halten.
Das ist alles, was es braucht.
Dass du dir vorstellen kannst: Was, wenn es sich doch verbessern könnte?
Gelingt es dir gerade nicht, dann ist es auch okay.
Du kannst dich nicht dazu zwingen, etwas zu glauben, das du gerade nicht glaubst.
Sei gnädig mit dir.
Geh liebevoll mit dir um.
Das ist es, was du gerade besonders brauchst.
Was hast du für dich mitgenommen?
Was ist dir eingefallen, das für dich noch in Stein gemeißelt aussieht? Vielleicht in einem anderen Lebensbereich.
Verrate es mir doch im Kommentar.
Ich werde mein Glück bekommen. Ich habe Knieprobleme wegen Arthrose und freue mich, diesen Text gelesen zu haben. Alles wird gut!! Lieben Gruß Ute
Liebe Ute,
wie schön, dass du neue Hoffnung schöpfst.😊
Liebe Grüße
Michaela