Endlich (wieder) wohlfühlen

Michaela Thiede vor Feld quadratisch

26. Dezember

Ein Bonus-Türchen von Sandra Heim

Planlos ins neue Jahr mit gutem Gewissen

Bist du in den vergangenen Wochen daran erinnert worden, wie sinnvoll es ist mit einer konkreten Jahresplanung ins neue Jahr zu starten? Früher habe ich im Dezember viel Zeit mit dem Vorausahnen und Organisieren der kommenden 12 Monate verbracht. Wieviele Kunden möchte ich an Bord nehmen? Wieviel Umsatz soll rein kommen? Und wie genau realisiere ich diese Ziele? Heute gehe ich damit anders um, und das hat viel damit zu tun, dass ich den großen Unterschied zwischen Resultat und Prozess besser verstehe. Wenn du mit gutem Gewissen ins neue Jahr gleiten möchtest, ohne Plan, dann hoffe ich, dass ich ein paar hilfreiche Impulse für dich habe.

Vor einigen Wochen habe ich mich zusammen mit meiner 13-jährigen Tochter bei einem Selbstverteidigungskurs angemeldet. Der Kursleiter ist ein Krav Maga Trainer und bringt uns bei, wie man mit etwas Übung und gewissen Tricks potenzielle Gegner schachmatt legen kann. Ohne dass man ein schweres Muskelgewicht sein muss.

Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich im Training denke: „Oh, mein Gott, es wird ewig dauern, bis ich das beherrsche.“ Haltung, Koordination, Griffe… Zum Glück gebe ich meinen zweifelnden Gedanken generell nicht mehr so viel Bedeutung und schaffe es immer wieder zurück ins Jetzt, zurück zu der Übung, die wir gerade praktizieren.

Ohne „Das wird ewig dauern“-Gedanken fällt mir dann plötzlich auf, wie nett der Herr mit dem grauen Pferdeschwanz lächelt, der auch mit uns im Kurs ist, oder ich muss lachen, weil unser Trainer einen wirklich albernen Witz macht, oder ich bemerke bewusst, wie sehr ich es genieße, diese zwei Stunden am Samstag vormittag mit meiner Tochter zu verbringen.

Es ist wie die LIVE Einstellung bei meinen Fotos auf dem iPhone, wenn sich das Bild plötzlich bewegt. Meine Erfahrung wird bunt und lebendig, weil ich mich nicht auf das Resultat fixiere, sondern auf den Prozess eingelassen habe. Und auf einmal, wie von selbst, sitzt eine Technik oder eine Drehung, bei der ich vor kurzem noch Probleme hatte.

Kürzlich habe ich eine wunderbare Allegorie dafür auch mit einer Kundin erlebt. Am Anfang des Coachings stand ihr Business-Aufbau im Vordergrund. Ihr Wunsch, eine Mentoring-Funktion in ihrer Teilzeitstelle anzunehmen, war nur eine kleine Fußnote in ihren beruflichen Ambitionen. Einige Monate später wurde sie zur Mentorin eines dreiköpfigen Teams ernannt und die Fußnote ist zu einer erfüllenden Realität geworden. Ganz ohne Planung. Es ist mehr oder weniger nebenbei passiert, während sie sich auf ihr eigenes Business fokussiert hat.

Ich merke es auch in Coaching-Sitzungen. Wenn ich mit dem Gedanken in eine Sitzung gehe, dass meine Kundin auf jeden Fall ein gutes Resultat aus der Sitzung mitnehmen soll, dann verengt sich mein Spielfeld. Und das meiner Kundin. Dann geht Weite verloren. Und Leichtigkeit. Dann kann nur erfragt, erforscht und erkannt werden, was im Rahmen der gewünschten Resultate möglich ist.

Eine Sitzung oder ein Projekt als Prozess wahrzunehmen, von dem man noch nicht haargenau weiß, wo er hinführt und wie die einzelnen Etappen aussehen werden, lässt Magie zu, Einsicht und Wachstum. In diesem Kontext ist jede Begegnung frisch, unvorhersehbar und ein kreatives Spiel, das sich ganz von selbst entfaltet.

Was bedeutet das für die Jahresplanung? In meinem Fall reicht es mir mittlerweile, wenn ich eine grobe Richtung besitze, und ich bleibe offen für das, was das Leben mir zeigen und schenken möchte. Dazu brauche ich keine ausgetüftelte Strategie, sondern eine Bescheidenheit, die mir immer wieder bewusst macht, dass alles, was freigelassen wird, leichter wachsen kann.

In diesem Sinne wünsche ich dir ein wunderschönes neues Jahr, dass dich mit seiner eigenen Magie überraschen darf!

Sandra


über Sandra Heim

Sandra Heim ist transformativer Coach und Autorin.
Mit MAMA Revolution unterstützt sie Mütter dabei, ihr Business natürlich wachsen zu lassen, während die Kinder Nummer 1 bleiben


Unabhängig davon, ob du Englisch sprichst oder nicht, möchte ich dir die Videos von Sydney Banks ans Herz legen.
Er spricht von einem Ort jenseits der Sprache, sodass wir ihn (bzw. uns) auf einer ganz anderen Ebene "verstehen".
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Ganz wichtig: achte nicht auf seine Worte. 
Hör "einfach" zu und achte auf das Gefühl, dass du wahrnimmst.
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